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An vielen der bekannten Hochzeitsüberraschungen erkennt man noch, dass die Menschen im Mittelalter immense Angst vor bösen Geistern hatten - die wollte man mit Überraschungen vertreiben und gleichzeitig dem Brautpaar gute Wünsche mit auf den Weg geben. Am bekanntesten sind "Das Hochzeitsspalier", das Schutz bietet, "Die Blechdosen an der Hochzeitslimousine", die böse Geister vertreiben.
Ein Spalier zu bilden, durch welches die Angetrauten Hand in Hand schreiten, gehört zu den ältesten Hochzeitssitten. Freunde, Arbeitskollegen und Vereinskameraden bilden dieses Spalier indem sie (in zwei Reihen) vor der Tür des Standesamtes oder vor dem Kirchportal so aufstellen, sodass eine Gasse entsteht. Zudem halten Sie vereinstypische Gegenstände (Tennisschläger / Vereinsfähnchen) oder blumenbeschmückte Bögen - als schützenden Tunnel. Besonders schön ist, wenn dem Brautpaar beim Durchschreiten des Spaliers liebe Wünsche zugesprochen werden.
• Hochzeitsspalier: Brauchtum und liebe Wünsche
Überall auf der Welt - rund um den Erdball - gibt es die Sitte, bei Hochzeitsfeiern mit Lärm die bösen Geister zu vertreiben und damit gleichzeitig auf das Brautpaar aufmerksam zu machen. Gern werden daher ans Hochzeitsauto Blechdosen befestigt, die dann beim Fahren ordentlichen Radau machen. Andere Autos begleiten die Hochzeitslimousine hupend bei der langsamen Fahrt durch die Straßen. Sind Hupkonzert und Blechdosen am Brautwagen erlaubt? Was sagt die Polizei zum Hochzeits-Autokorso?
• Tipps und Infos zum Hochzeits-Autokorso
Mit Helium gefüllte Ballons steigen lassen. Der Freundeskreis des Brautpaares, der für diese Überraschung zuständig ist; verteilt (verschickt) schon Wochen vorher leere Karten im Postkartenformat an Freunde, Bekannte, Verwandte. Es wird darum gebeten auf eine Seite der Karte einen lieben Wunsch für das Paar zu schreiben und vielleicht auch ein kleines Bild dazu zu malen. Nun werden die Karten an das Brautpaar adressiert. Daneben steht die Bitte, diese Karte, wenn man sie findet, an das Paar zu schicken.
Am Hochzeitstag werden Ballons mit Gas gefüllt, die „Wunsch-Karten“ daran befestigt und steigen gelassen. Sicherlich kommen einige Karten mit der Post an das Paar; so erhält es in den folgenden Wochen immer wieder mal Post mit einem guten Wunsch.
Die vorbereiteten Dosen werden auf einem Tisch als Pyramide aufgestapelt (wie man es von den Wurfbuden auf dem Jahrmarkt kennt). Den beiden frischvermählten Turteltauben werden nun Stoffknäuel in die Hände gedrückt, mit denen sie die Dosen abwerfen können. (Die Stoffknäuel können aus dicken Sockenpaaren zusammengestülpt werden). Jede Dose, die herunterfällt beziehungsweise umfällt erhält das Paar. Die Dosen werden sofort geöffnet. Die darin versteckten Versprechen; werden laut vorgelesen und innerhalb eines Jahres eingelöst.
Sehr bekannt ist die Überraschung, dass man dem Hochzeitspaar Gutscheine schenkt mit Aufgaben, die man bereit ist zu erbringen (Auto waschen / Rasen mähen / Blumen gießen / Kuchen backen Fenster putzen / Hund ausführen). Doch machen Sie das Überreichen der "Monatsaufgaben" spannender und lustiger. Hier entscheiden nicht die Gäste, was sie gern für das Paar tun möchten: Ein Hochzeitsorakel oder eine Hochzeitsfee entscheidet, welche Person etwas für das Brautpaar zu tun hat.
Hochzeitsfee findet fleißige Ehehelfer
Auch als "Fleißige Ehehelfer" bekannt mit Monatsaufträgen
Gespielt als "Riese nach Jerusalem, Ehefee, Dosenwerfen
Hier eine Liste mit Monatsaufgaben
Die lassen sich als Hochzeitsfee (s.o.) oder als Dosenwerfen (s.o.) spielen
Reis als Symbol für "aufgehende Saat" ist im fernen Osten ein Zeichen für Fruchtbarkeit, Kindersegen, Reichtum, Glück, langes Leben. Daher kommt der Brauch, das Paar mit Reis zu „bestreuen" bzw. zu bewerfen. Doch bringt dieser Brauch wirklich Segen?
Ich rate von diesem "Hochzeitsritus" des Reiswerfens ab.
Denn bei Standesbeamten noch beim kirchlichen Personal (Küster / Messner / Pfarrer / Putzfrauen / Hausmeister) trifft diese Sitte auf keine Gegenliebe und bringt eher Unbehagen.
Das Reiswerfen wird hier eher als Unsitte gesehen. Einerseits wird bemängelt, dass da mit Lebensmitteln um sich geworfen wird. Doch das ist nicht das erste Argument; problematischer ist die Unfallgefahr, die von den Reiskörnern ausgeht.
Es sind schon Gäste darauf ausgerutscht. Zusätzlich legen sich die Reiskörner in alle Ritzen und verursachen einfach nur schwer zu beseitigenden Schutz. Schmutzig und zertreten auf dem Steinboden ist dieses Symbol nicht mehr sehr aussagekräftig.
So bringt der Reis dem Brautpaar jedenfalls Glück:
Verpacken Sie doch den Reis in ein kleines Tütchen. Vielleicht finden Sie auch ein originelles oder für Asien typisches Reis-Rezept, das sie dazu packen. Befestigen Sie daran eine schöne Karte mit einem passenden Segens-Text. Dann ist der Reis ein gutes, glücksbringendes Geschenk für das Hochzeitspaar und entfaltet wirklich seine symbolische Kraft.